Kicker Frosch
Von Kermit, Bauernregeln und Messtechnikern
So eine
Tour ist ja schnell geplant. 1-2 Anrufe bei Minden und Jigga, dann
vielleicht noch 2-3 mal Whatsapp anschmeißen und es kann
losgehen.
Als wir uns dann endlich am Freitag auf dem Parkplatz getroffen
haben, zeigte das Thermometer stolze 33,5 Grad an! Wenn jetzt nicht
diese unverschämte, lange Autofahrt wär. Die
Rahmenbedingungen für
den erst 3. Trip in der neuen Saison waren allerdings nicht gerade
Perfekt. Die Wetterberichte sagten für das Wochenende einen
abrupten
Temperatursturz von 10 Grad voraus und nach jeder menge Sonne, leider
jede Menge Regen, Regen, Regen und Regen. Dass sich das nicht nach
einem vielversprechenden Ausflug anhört versteht sich von
selbst.
Nach über 400km Anfahrt hatten wir am Abend noch zwei
bis drei Stunden Zeit ehe die Sonne untergehen sollte. Meist ist es
ja dann doch so, das wenn man es eilig hat und loslegen
möchte,
jemand dazwischen funkt. In unserem Fall waren das zwei Jungs die ein
viel zu kleines Auto, für ein viel zu schweres Boot, an einer
viel
zu kleinen Slippe, mit eigentlich viel zu viel Sand ins Wasser
befördern wollten. Mit unserer Hilfe wollten die beiden nicht
wirklich was anfangen, wieso auch immer ??!! Frei nach Klaus Kinski:
Dann mach doch deinen ….. allein.
Da konnten wir wenigstens
unsere Haken anspitzen. Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit
auf
dem Wasser waren, wurde das Lot angeschmissen, die Seekarte
vergrößert und Minden hat den ersten Spot via
Dartpfeil ausgewählt.
Hätte er wenigstens vorher den Räubern bescheid
gesagt, denn die
waren noch nicht da. Das geht ja bescheiden los, dachten wir uns
beide. Ehe Minden ein zweites mal den Pfeil werfen durfte. Neuer
Spot, neue Shads, neuer Versuch.
Der Wind, oder besser das was
von Ihm noch über geblieben ist, lies uns perfekt driften.
Den
e-Motor hier und da mal ein wenig Feuer gegeben und das Boot lief in
der Spur.
Den ersten Biss durfte schließlich Minden mit einem
Ruck quittieren. Ein schlichtes und trocken ausgesprochenes
„Yo
Archie“ lies auf keinen Fall auf einen sehr großen
Fisch
hindeuten. Geil, ich hab auch einen, Mindi! Ooooh, ist nen Guter
scherzte ich noch. „Uuuuuooooooh, dass ist
…whhhooaaa nen
Meter“, legte ich noch einen nach. Währenddessen
hakte Minden
seinen ca. 80iger Hecht noch im Wasser ab und machte den Kescher
für
meinen Hecht Startklar, unwissend das der Meter erstmal nur ein
Spaß
von mir war. Als der lahme Kartoffelsack am Boot auf einmal Power
bekam, und auf Tauchstation ging hoffte ich das der Fisch
tatsächlich
die Metermarke knacken würde.
Das war ein
Paukenschlag. Gleich der zweite Spot brachte mit 107cm einen
Meterfisch.
Was ein Start! Mittlerweile waren Jigga, Steffi &
Lisa auch da. Kurz mit Jigga geschnackt und beschlossen den Abend
zusammen mit zwei Booten nebeneinander driftend zu beenden. Der ein
oder andere Strokker wurde bis Feierabend noch verhaftet, ehe sich
Jigga verabschiedet hatte um die Grillsession bereits
einzuläuten.
In
der Nacht von Freitag auf Samstag gab Petrus dann sein Bestes, uns
zwar so das Samstag morgen erst einmal alle Bilgepumpen liefen und
die kurzen Hosen gegen Regenhosen getauscht wurden. Die Mindener
Wetterfee fand das nicht schlimm, denn irgendeine Mindener
Bauernregel sagt wohl: Wetterwechsel von Minirock auf scheiß
Wetter
ist geil, sonst Hebamme!! Naja irgendwie so in der Art.
Da mein
Lot dank der Dartpfeile vorm Vortag zerstochen war, haben wir das
Spielchen am Samstag morgen nicht mehr gespielt und fuhren einfach so
los. Schaun wa mal was der Wetterwechsel und die goldenen Mindener
Bauernregeln können. Die erste Stunde verging wie im Fluge und
unsere Shads fanden keine Abnehmer. Minden brach dann den Bann und
versuchte sich an einem neuen Köder. Archiiiie, da geht
eeerrrr.
Von Bauernregeln schien Minden tatsächlich Ahnung zu haben.
Während
ich den Hecht eintütete und auf einen gaaaaanz knappen Meter
geschätzt habe, wollte Minden unbedingt Messtechiker spielen
und
schätzte den Hecht auf gerade einmal 80+. Ok, Job verfehlt.
Bauer
ja, Messtechiker Nein. Der Hecht hatte mit 98cm den Meter ganz knapp
verfehlt.
Nicht wirklich viel später, guck ich erneut nach Links, nachdem Minden wieder ein: Daaaa geeeeeht eeeerrr, von sich gegeben hatte. Nach einem kurz und kackigen Drill war der nächste 90+ im Boot.
Jigga
der bis dahin 3 Hechte im Boot hatte, ging seinen Gourmet
Gelüste
nach und fuhr frühstücken.
Bis Mittag sollte das Frühstück
dann auch dauern. Was Jigga bis dahin verpasste, waren
unzählige
Hechte die wir im Drill verloren haben. Die sich vorm Boot mit
kräftigen Sprüngen und Kopfschütteln hart
gewehrt haben und die
Köder abschüttelten. Dabei waren auch wieder zwei
richtig gute
Fische. Aber dagegen ist man manchmal einfach machtlos!
Gegen Mittag stieß Herr Gourmeggle wieder dazu. Mit viel fahren und Strecke machen konnten wir noch 2-3 kleine Hechte überreden das Boot mal von Innen zu begutachten. Das war es dann aber auch schon. Heiß, kalt, Wind, kein Wind, ein bißchen kalt, ein bißchen warm, … das war ab Samstag Mittag dann wohl doch nicht mehr ganz so gut. Aber dafür hatte Minden dann doch keine Bauernregel mehr (:
Dennis