Dennis aus dem Eis
Freitagsmittag, -14,5 Grad, strahlend
blauer Himmel, kein
Wind, was will man mehr?
Ganz klar, 20cm dickes Eis, ein großen See der nicht zu tief
ist und voll mit
Barsch steckt.
Besser kann man nicht ins Wochenende starten.
Dank der letzten zwei sehr kalten Wochen, habe ich das Glück,
kurz vor Toresschluss
doch noch aufs Eis zu kommen.
Viel brauche ich dazu nicht. Eine
kleine Axt, die
Rutenspitze einer ausgedienten Rute, meine kleine Plano Box voll mit
Zockern, Gummis,
und Fireballs und schon kann es los gehen.
Am Wasser angekommen kann es nicht schnell genug gehen, ich
hüpfe hastig in
meinen Thermoanzug und während ich bereits die ersten Schritte
auf dem Eis
mache, ziehe ich den Reißverschluss meiner Jacke hoch.
Zielstrebig steuer ich die ersten Spots an die mir im Sommer
schöne Barsche
gebracht haben.
Auf dem Weg dorthin mache ich vorsichtshalber zwei Probelöcher
um mich zu
vergewissern das, dass Eis auch wirklich dick genug ist um mich zu
tragen. Gute
20cm ist das Eis jetzt dick, das
reicht
nun wirklich um Sorgenfrei, aber dennoch mit Vorsicht, Eisangeln zu
können.
Dort angekommen, ist es gar nicht so einfach ohne die Hilfe meines
Echolot die
Kante ausfindig zu machen. Ich versuche mich mit dem spärlich
bewachsenden Ufers
zu orientieren und entschließe
mich dazu 4
Löcher, versetzt zu schlagen so dass ich mindestens einmal
Oberhalb und einmal
unterhalb der Kante mein Glück versuchen kann. Die Axt
schlägt immer und immer
wieder auf Eis ein und lässt die Splitter vom Eis in alle
Himmelsrichtungen
fliegen. Dicht von den Splittern gefolgt spritz mir eine kalte Gischt
Wasser an
den Kopf. Das erste Loch ist geschafft, die weiteren folgen direkt.
Zügig
befreie ich die Löcher vom letzten Eis, ehe mein Zocker in die
Tiefe rauscht.
Ich scheine tatsächlich am Fuß der Kante zu sein, sehr schön, wenn jetzt noch eines der anderen 3 Löcher Oberhalb liegt habe ich alles richtig gemacht. Und während ich das ausspreche hat mein Zocker bereits den ersten Abnehmer gefunden. Mein Gegenüber wehrt sich heftig und zeiht die Rutenspitze ein-zwei mal in Richtung Eisdecke.
Gleich der erste Fische, scheint direkt ein Guter zu sein. Als er unter der Eisdecke auftaucht habe ich sogar zweifel das der Barsch durch das Eisloch passt. Gerade so eben passt er durch, das Loch hätte keinen Millimeter kleiner sein dürfen. Wegen solcher Barsche bin ich hier, diese Art des Angelns macht einfach wahnsinnig viel Spaß und ist etwas völlig anders.

So darf es weiter
gehen - leider ist
das nicht der Fall, weder in
diesem, noch in den drei
verbleibenden
Löchern kann ich einen weiteren Gestreiften
überlisten. Auch die nächsten
Löcher die ich an „heißen
Stellen“ schlage bringen weiteren Erfolg.
Während die Sonne immer tiefer im
Horizont zu versinken scheint, entscheide ich mich die letzten
Löcher um eine
Sandbank herum zu schlagen. Im Sommer konnte ich hier viele,
schöne Barsche
fangen. Also hole ich ein letztes Mal für diesen Tag die Axt
hervor und
versuche mit ein
bis zwei Löchern auf
der Sandbank zu landen und mit 2 weiteren Löchern am
Fuße der Bank zu landen.
Mit etwas Glück konnte ich noch einen kleinen Barsch
überlisten. Eigentlich
wollte ich den Zocker schon aus dem Eisloch heben aber ich lies ihn
trotzdem
noch einmal absinken. Der berühmte letzte Wurf sollte mir
meinen zweiten und
für diesen Tag auch letzten Abnehmer bescheren.

Dennis (Fotos @Jan Ikke Eckstein www.Janeckstein.de)